Immer wieder wird der Anwender eines Airlessgerätes mit einer schier unendlichen Vielzahl an Düsengrößen konfrontiert, ohne dass auf den ersten Blick erkennbar wäre, welche Düse für welchen Einsatz geeignet ist. Was also bedeuten die scheinbar kryptischen Zahlen auf den Düsen? Tatsächlich steckt ein recht einfaches System dahinter:
Die Düsengröße wird mit einer meist dreistelligen, manch- mal auch vierstelligen Zahl angegeben. Die erste Ziffer gibt Auskunft über den Spritzwinkel, in dem das verarbeitete Material aus der Düse austritt. Hier steht eine „1“ für 10°, eine „2“ für 20° usw. Abhängig vom Spritzwinkel wird der Strahl dementsprechend breiter oder schmaler, sodass damit festgelegt wird, ob eher große Flächen schnell beschichtet oder kleine Flächen präzise bearbeitet werden sollen. Gemessen wird die Breite des Strahles 30 cm hinter der Düse. Die genauen Breiten kann man nur aus einer Tabelle ablesen, als Faustformel ist aber hilfreich: „Winkel x 5 = ungefähre Strahlbreite“. Eine 50°-Düse erzeugt also einen circa 25 cm breiten Spritzstrahl. Die verbleibende zweistellige Zahl bezeichnet die Größe der Düsenbohrung, und zwar in hundertstel Zoll. Eine 519er-Düse erzeugt also einen circa 25 cm breiten Strahl bei einer Bohrung von 19/100 Zoll (entspricht 0,48 mm). Somit ist diese Düse für die rationelle Verarbeitung von Dispersionsfarben sehr gut geeignet. Dagegen ist zum Beispiel eine 441er bei einer Bohrung von 41/100 Zoll für sogenannte Heavy- Duty-Anwendungen ausgelegt, bei denen sehr dickflüssige (hochviskose) Materialien verarbeitet werden (Spritz- spachtel).
Darüber hinaus gibt es natürlich noch Sonderfälle im Bereich Linienmarkierung oder beim sogenannten Wide Finish. Dabei wird mit vierstelligen Düsenbezeichnungen gearbeitet. Hier sind Größe und Bohrung nicht immer auf den ersten Blick aus den Zahlen abzuleiten, so wie die Spe- zialdüsen für das Caparol-Nespri-System, bei denen zwei sich überlagernde Strahle produziert werden.